Über diese Seite
1993 wurde die Radioinitiative Kassel gegründet, 1997 ging das Freie Radio Kassel auf Sendung. Seitdem bereichern wir mit
einem vielseitigen Programm jenseits des Mainstreams die Kasseler Medienlandschaft (www.freies-radio.org). Das Freie Radio
Kassel wurde in dieser Zeit zu einem lebendigen Gedächtnis des Lebens in Kasseler Stadtgeschichte. Zahllose Veranstaltungen
wurden aufgezeichnet, Zeitzeugen interviewt, Features produziert.
Immer wieder entstanden dabei auch Beiträge, die zu schade sind, um sie nur einmal zu senden. Aus diesem Grund entstand
unser Onine-Archiv, das viele Hörspiele, Vorträge und Features in voller Länge präsentiert und kostenlos genutzt werden kann.
Wir suchen weitere Beitäge zur Stadtgeschichte, selbst gemachte Hörspiele und Musik von Künstlern, die sich jenseits des
Mainstream bewegen (und - aus rechtlichen Gründen - nicht Mitglied der GEMA sind). Wenn Sie über Aufnahmen verfügen, die
wir hier online stellen können, nehmen Sie bitte über die unten angegebene email-Adresse Kontakt mit uns auf.
Technisches und Rechtliches
Um die Audioplayer nutzen zu können, muss eine aktuelle Version des Flash-Players installiert sein, der kostenlos bei Adobe
heruntergeladen werden kann (bitte nur von der originalen Seite laden, im Netz kursieren Fälschungen).
Wir können hier keine Beiträge zugänglich machen, die GEMA-pflichtiges Material enthalten, also z. B. Musiksendungen. Alle
Rechte an den Beiträgen liegen beim Freien Radio Kassel und / oder den jeweiligen Produzenten, Künstlern oder Vortragenden.
Einige Highlights
Der Kasseler Künstler und Unternehmer Achim Ludwig schrieb für eine Sendereihe im Freien Radio seine Lebenserinnerungen
nieder und las sie selbst für ein Hörbuchprojekt. Da er während seiner Kindheit direkt am Königsplatz wohnte, erlebte er die Um-
wälzungen der Dreißigerjahre hautnah mit. Sein Vater war Werbechef beim “jüdischen” Kaufhaus “Wertheim” (heute “Müller”).
Die Nazis “arisierten” das Geschäft, Wertheim musste auswandern. Später erlebte Ludwig die Bombardierung Kassels und die
nachfolgende Evakuierung aufs Land. Er schildert auch das Leben nach dem Krieg, das von Schwarzmarktgeschäften und Hunger
geprägt war. Schließlich wurde Achim Ludwig einer der ersten Studenten der neu gegründeten Kunsthochschule, an der Arnold
Bode lehrte.
Das Freie Radio Kassel hat in den letzten 15 Jahren viele Veranstaltungen zur Stadtgeschichte begleitet und aufgezeichnet. Einige
der Aufnahmen können in der Rubrik “Zeitzeugen” angehört werden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der Zeit des
Nationalsozialismus. Der Historiker Dr. Ulrich Schneider erzählt auf einem Stadtrundgang von Orten der Erinnerung, der
Widerstandskämpfer Willi Belz liest in der Gedenkstätte Breitenau. Helmut Kleinert berichtet, wie sich 1971 die Bewohner des
“Lettenlagers” an der Besetzung der “Belgiersiedlung” beteiligten. In den nächsten Wochen werden wir weitere Beiträge online
stellen.
Anne-Kathrin Auel und Marc Urlen waren als Worldly Companions bei der documenta (13). Nebenbei hatten sie Gelegenheit,
Künstlerinnen und Künstler zu interviewen, Performances mitzuschneiden und diese akustischen Eindrücke zu einer Sendereihe
zu verarbeiten: “Kunst kommt von Kassel, oder: Wie man dem Mann im Turm die Kunst erklärt”. Sämtliche Folgen sind auf der
Seite zur doc(13) anzuhören. Ausserdem aus den Untiefen unseres Archivs: eine “Odysse im Kunstraum”, unternommen während
der doc 11 im Jahr 2002.
2013 ist das Jahr des Stadtjubiläums. Marc Urlen war Stadtteilbotschafter für den Stadtteil Forstfeld und organisierte mit vielen
Mitstreiterinnen und Mitrstreitern ein vielfältiges Programm, das einen besonderen Schwerpunkt auf die Geschichte des Ortsteils
legte. Vor allem ging es um die Obdachlosensiedlung “Lettenlager” sowie um den Widerstand gegen die Schließung des ENKA-
Werks Anfang der Achtzigerjahre. Herausgekommen ist dabei eine lebendige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
Forstfelds, die immer auch mit bewegenden Lebensgeschichten verbunden ist. Sämtliche Mitschnitte können hier im FRK-Archiv
in voller Länge angehört werden.
Das Free Flow-Festival hat sich zu einer wichtigen Institution im Kasseler Kulturleben entwickelt. Einmal im Jahr kommen Musiker
zusammen, um experimentelle und improvisierte Musik aufzuführen und ohne Regeln und Schranken miteinander zu jammen.
Das Freie Radio überträgt diese Festivals regelmäßig. In unserem Archiv zu hören ist eine exklusive Radiosession, bei der
rumänische und Kölner Musiker jammen sowie ein komplettes Konzert der Kasseler Band Strom aus dem Jahr 2007. Weitere
Aufnahmen werden folgen.
Impressum
Freies Radio Kassel
Opernplatz 2
34117 Kassel
Redaktion, Schnitt, Mastering und Seitengestaltung: Dr. Marc Urlen
email: marc@freies-radio.org